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B09

Begegnungsraum Geschichte

Konfrontationen mit der historischen Wahrheit und was wir daraus für das Heute lernen

Die Herausforderung für freiheitliche und wertebasierte Unternehmen ist in den letzten Jahren durch Kriege, Gewalt und das Wachstum von Staaten mit ganz anderer politischer Ausrichtung gewachsen. Neben den regulatorischen Maßnahmen im Lieferkettengesetz gewinnen vor allem auch moralische Fragen an Bedeutung. Soll man eine moralische Grenze im Wirtschaften ziehen? Und wenn ja, wo liegt diese? Wie weit darf der Grundsatz der eigenen Überlebensfähigkeit gehen?

Um diese nicht einfachen Fragen zu diskutieren, eröffnet ein Blick in die Geschichte Möglichkeiten. Im Nationalsozialismus standen Unternehmen reihenweise vor diesen Fragen. Häufig aber auch überschritten sie ihre innere Wertvorstellungen fast unbemerkt – mit langfristigen Folgen.

Daher sollen nicht nur historische Fallbeispiele vorgestellt werden, um die Erfahrungen der Teilnehmer zu diskutieren, sondern es sollen auch diese Folgewirkungen vorgestellt werden, die ein ebenso breites Spektrum abdecken wie die Rollen und das Handeln der Fallbeispiele.

Der Workshop setzt hierbei Impulse durch einzelne Fallbeispiele in der Vergangenheit, reflektiert mit den Teilnehmern ihre Fragen, ihre Wertorientierung und hilft, Fragen an die eigene Vergangenheit zu stellen. Auf diesem Weg soll der Blick für die heute notwendigen Entscheidungen geschärft werden. Antworten kann die Geschichte nie liefern, aber doch Orientierung geben.

Referierende

Paul Niederstein

Paul Niederstein ist geschäftsführender Gesellschafter der The Coatinc Company Holding. Die Gruppe betreibt Verzinkungs- und Beschichtungsanlagen in acht Ländern und beschäftigt 1.500 Mitarbeiter. Seinen Ursprung und Sitz hat das Unternehmen in Siegen (NRW). Es wurde im Jahr 1502 gegründet und erhielt 2017 von der Stiftung Familienunternehmen die Auszeichnung zum ältesten Familienunternehmen Deutschlands. Paul Niederstein ist 49 Jahre alt, hat fünf Kinder und führt das Unternehmen in der nun 17. Generation.

Dr. Andrea Schneider-Braunberger

Dr. Andrea Schneider-Braunberger promovierte 1996 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und ist seitdem Geschäftsführerin der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG). Sie war Präsidentin der European Business History Association (EBHA), ist Mitglied des Kuratoriums des Historischen Museums Frankfurt, gehört dem Board of Governors der Long Run Initiative (LRI) an sowie dem Wissenschaftlichen Beirat der Österreichischen Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (ÖGU). Sie hat zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Unternehmensgeschichte verfasst. Ihre jüngsten Bücher (mit Jörg Lesczenski) über die Künstlerfarbenfabrik H. Schmincke & Co. Farben für die Kunst (2021), über das Bankhaus Metzler im Nationalsozialismus (2022) sowie Miele im Nationalsozialismus (2023). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt aktuell im Bereich der Familienunternehmen und deren Widerstandsfähigkeit in Krisenzeiten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.